Freitag, 10.02.2017

Was studiere ich nochmal, Internationales Management? Business? Oder doch etwas Medizinisches?

Wie schonmal erwähnt darf ich mich mit kognitiver Psychologie auseinander setzen. Nunja, der Name lässt jetzt nicht unbedingt auf mein Studienfach International Business Management schließen. 

Kognitive Psychologie ist noch ein recht neuer und strukturierter Ansatz der Psychologie, der sich mit höheren geistigen Funktionen des Menschen beschäftigt. Es geht darum, wie wir bestimmtes Wissen erlangen, es dann in Folge anwenden, um Erfahrungen zu verstehen und ggf. zu beeinflussen. 

So was hat das jetzt nochmal mit Business zu tun. Meine Vorschläge: Verstehe den Menschen vor dir, um eine bessere Zusammenarbeit zu fördern oder ihn in Verhandlungssituationen zu beeinflussen. Oder kreiere künstliche Intelligenz, was in unserer sich technisierenden Welt aktuell ein großes Thema ist. Oder verstehe grundsätzlich deine Umwelt, indem du die Informationsverarbeitung verstehst. Das Ganze kann man dann übertragen auf Marketing, Human Resources oder auch Business Development. An Anwendungsgebieten mangelt es jedenfalls nicht. Gute Gründe, dass ich jetzt diesen Kurs machen kann und meine Heimatuni davon auch überzeugt habe.

Wobei manchmal denke ich mir schon, dass wir in eine sehr medizinische Richtung driften. Das ist einerseits überfordert, weil komplex, andererseits aber auch äußerst spannend, weil neu. Ich erinnere mich an die Zeiten, wo ich noch Medizin mit Facharzt für Psychologie studieren wollte. Dazwischen hat sich dann nur die Wirtschaftspsychologie und jetzt halt das Internationale Management gedrängelt. Umso schöner ist es aber, jetzt doch auf die medizinische Richtung zurückzugreifen. Die ersten drei Vorlesungen waren jedenfalls sehr lehrreich. Dazu kommt, dass ich mich bisher durch knapp 200 Seiten englische Fachliteratur über wissenschaftliche Vorgehensweisen, Basisprozesse in visueller Wahrnehmung und Objekt-/Gesichtserkennung gekämpft habe. Dazu kommen Artikel im Harvardstyle über Schmerz, Prokastination uvm. Das Fach ist also nicht ganz ohne. 

Vergangene Woche waren wir internationales Studenten etwas aufgewühlt. Wir wussten nicht so ganz wo uns der Kopf steht, wo wir anfangen sollten und wie wir durch die ganze Literatur kommen sollen, um dann irgendwie die Prüfung zu bestehen. Die Überforderung mit dieser Lernweise war uns ins Gesicht geschrieben. Glücklicherweise konnte uns unser Dozent in der Sprechstunde ein paar sehr hilfreiche Tipps geben. Er erklärt, dass wir möglichst alles lesen und zu den Vorlesungen wie auch Seminaren kommen solllten. Das Gesamtbild ergibt sich mit der Zeit. Außerdem bot er uns an, auch die anderen Psychologievorlesungen zu besuchen. Gerade die Biologische Psychologie sei sehr hilfreich um die ganzen inneren Prozesse zu verstehen. 

Motiviert wie wir sind tun wir das nun auch fleißig. Wir gehen selbst Sondervorlesungen von Gastdozenten, bei den man auch so Einiges für sich selber mitnehmen kann. 

Ich grüße also aus der Tiefe der Gehirnwindungen.

 

*** Treffen sich zwei Psychologen. Sagt der eine: "Dir gehts gut, und wie gehts mir?" ***